Osteopathie

Historie, Osteopathen und Gesundheit

Historischer Überblick
Was ist Osteopathie?
Wer darf Osteopathie ausüben?
Beispiele, wo die Osteopathie die Gesundheit positiv unterstüzt



Historischer Überblick

Die Osteopathie wurde als eigene Medizinrichtung vor über 130 Jahren 1874 in den USA begründet durch den Arzt, Andrew Taylor Still (1828 – 1917). Unzufrieden über den Zustand der Schulmedizin zu der damaligen Zeit und machtlos als Arzt bei den meisten damaligen Krankheiten, ging Still auf die Suche nach einem neuen Verständnis von dem was Medizin seiner Meinung nach eigentlich sein sollte.

Dr. Still widmete sich dem Studium der Anatomie des menschlichen Organismus. Immer wieder betonte er vor seinen Studenten, dass die Osteopathie nicht ohne das fundierte und detaillierte Wissen von Anatomie (Struktur) und Physiologie (Funktion) funktionieren kann.

Er gründete eine eigene Schule und lehrte seine Erfahrungen und Erkenntnisse. Nach Dr. Still’s Tod entwickelte sich die Osteopathie durch seine Schüler weiter und wurde ergänzt und erweitert. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte die Osteopathie nach England, in den fünfziger Jahren nach Frankreich. In Deutschland wurden Ende der achtziger Jahre die ersten Osteopathieschulen gegründet.

Heute zählt die Osteopathie in den USA und in Europa v.a. in England, Belgien und Frankreich zu den allgemein anerkannten Medizinrichtungen. Auch in Deutschland etabliert sich die Osteopathie immer mehr auf grund ihres Erfolges.




Was ist Osteopathie?

Dr. Andrew Taylor Still schuf mit seinem Verständnis von Medizin eine neue Form der Heilkunde. Diese Heilkunde konzentrierte sich nicht auf die Bekämpfung von Krankheiten und ihre Symptome, sondern auf die Gesundheit des menschlichen Körpers und seine Selbstheilungskräfte. Neu in seiner Betrachtungsweise von Medizin waren vier Punkte, die heute die Säulen der osteopathischen Philosophie bilden.

1. Der Körper ist eine Einheit, die nur dann optimal funktionieren kann, wenn diese Einheit nicht gestört ist oder wird. 2. Der Körper hat immer das Bestreben, sich selber zu heilen, wenn dazu die Möglichkeiten gegeben sind. 3. Es besteht ein enger wechselseitiger Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion in jedem lebenden Organismus. Nur wenn die einzelnen Strukturen im Körper im Gleichgewicht sind, kann dieser Organismus funktionieren. 4. Der Austausch zwischen allen Flüssigkeitssystemen im Körper soll ungehindert verlaufen.

Still konzentrierte sich in der Umsetzung seiner osteopathischen Philosophie darauf, gänzlich auf Medikamente zu verzichten und ausschließlich mit den Händen zu behandeln.




Wer darf Osteopathie ausüben?

Der Begriff Osteopathie ist in Deutschland nicht geschützt, d.h. jeder darf sich Osteopath nennen, gleich welche Qualifikation er hat.

Um für den Patienten dennoch eine Art Qualifikationssicherung erkennbar zu machen, führt der Verband für Osteopathie Deutschland (VOD) eine Therapeutenliste, die telefonisch, schriftlich oder im Internet unter www.osteopathie.de vom Patienten abgefragt werden kann. Die Therapeuten, die auf dieser Liste geführt werden, erfüllen vom Verband festgelegte Kriterien. Hierzu zählen z. B. eine bestimmte Anzahl von Unterrichtsstunden an einer vom Verband anerkannten Osteopathieschule und der Abschluss der fünfjührigen Ausbildung durch eine schulinterne sowie eine nationale Verbandsprüfung (AFO).

Die Therapeuten, die zusätzlich nach dem Examen eine Diplomarbeit absolvieren, dürfen die Zusatzbezeichnung D.O. führen. Die Abkürzung M.R.O. (Mitglied im Register der Osteopathen Deutschland) führen die Therapeuten mit einen D.O. Titel, die registriert sind und ausschließlich osteopathisch arbeiten. Dieser Titel ist geschützt.




Beispiele, wo die Osteopathie die Gesundheit positiv unterstützt

1. Orthopädie Bandscheibenprobleme, Wirbelsäulenbeschwerden, Gelenkschmerzen, usw.

2. Internistik Verdauungsprobleme, diffuse Bauchschmerzen, Gallenstörungen, Magen, usw.

3. Pädiatrie Schreikinder, Hyperaktivität, Entwicklungsverzögerung, usw.

4. Kiefer- und Zahnheilkunde Kieferfehlstellungen, Kiefergelenksprobleme, usw.

5. Kardiologie Atemprobleme, Herzrhytmusstörungen, Bluthochdruck, Migräne, usw.

6. Neurologie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schleudertrauma, Parästhesien, usw.

7. Gynäkologie Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaftsbegleitung, Geburtsnachsorge, usw.

8. Urologie Prostatabeschwerden, Hämorrhoiden, usw.



Pahl